Barcelona plant, den Andrang auf das Wahrzeichen der Stadt, die Sagrada Familia, zu verringern, indem ein spezieller Außenbereich geschaffen wird, in dem Touristen Selfies machen können.
Die monumentale Basilika, eines der berühmtesten architektonischen Werke von Antoni Gaudí, mit deren Bau 1882 begonnen wurde, zieht jährlich mehr als 4,7 Millionen Besucher an und wird täglich von 16.000 Menschen besichtigt. Damit ist sie nach der Alhambra in Granada das am zweithäufigsten besuchte Bauwerk Spaniens. Nach Angaben der Stadtverwaltung betreten jedoch nur etwa 20 Prozent der Touristen die Kirche. Die meisten bleiben draußen und fotografieren nur.
„Wenn man die Anwohner hinzunimmt, entstehen durch die große Zahl der ständig in Bewegung befindlichen Menschen Probleme des Zusammenlebens, der Sicherheit, des Lärms, des Schmutzes und der Nichteinhaltung von Regeln und Vorschriften“, so die Stadtverwaltung von Barcelona auf ihrer Website.
Barcelona hat im vergangenen Jahr einen auf drei Jahre angelegten Aktionsplan zur Steuerung des Tourismus in der stark frequentierten Gegend um die Sagrada Familia gestartet. Zu den verschiedenen Maßnahmen gehört die Schaffung eines 6.200 Quadratmeter großen Vorplatzes bzw. eines großen Platzes auf der Placa Gaudi vor der Kirche.
Touristen können sich auf dem Platz aufhalten und Fotos machen, ohne die Bürgersteige zu verstopfen oder die Eingänge der lokalen Geschäfte zu blockieren. Laut The Independent wird eine große Bank als Abgrenzung entlang des Platzes dienen.
„Bei der Umgestaltung des Platzes sollte berücksichtigt werden, wie die Touristenströme bewältigt werden können und gleichzeitig ein gemeinsamer Raum für die Bewohner und Einrichtungen des Viertels geschaffen werden kann“, heißt es im Aktionsplan.
Der Bau des neuen Platzes wird nach dem Sommer beginnen und soll bis April 2026 – dem hundertsten Todestag Gaudis – abgeschlossen sein. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 2,7 Mio. EUR geschätzt.
Die neuen Änderungen an der Sagrada Familia fallen mit den umfassenderen Maßnahmen Barcelonas zur Bekämpfung des Massentourismus zusammen, in deren Rahmen neue Managementpläne für 14 weitere stark frequentierte Bereiche erstellt werden. Diese Pläne sehen unter anderem ein Verbot von Kurzzeitvermietungen bis 2028 vor.