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Schlechte Gepäckabfertigung kostete den Fluggesellschaften 5 Milliarden Dollar

GELD LUFTFAHRT STUDIEN

Trotz Verbesserungen kostete die falsche Gepäckabfertigung die Luftfahrtindustrie im vergangenen Jahr rund 5 Milliarden Dollar, wie aus einem neuen Bericht des IT-Anbieters für Fluggesellschaften SITA hervorgeht.

Zu den Kosten zählten unter anderem Rücksendungen mit Kurierdiensten, Kundendienst, Schadensmanagement und Produktivitätsverlust.

Laut SITA unterstreicht dies „den dringenden Bedarf an weiteren Investitionen in automatisierte und datengesteuerte Echtzeit-Gepäcksysteme“.

Von den 33,4 Millionen falsch abgefertigten Gepäckstücken konnten über 66 % (22 Millionen) der Fälle innerhalb von 48 Stunden geklärt werden.

Im Einzelnen wurden 25 % der Fälle innerhalb von 12 Stunden, 38 % innerhalb von 24 Stunden und weitere 38 % innerhalb von 48 Stunden gelöst. Dies geht aus dem heute (Donnerstag, 12. Juni) veröffentlichten Bericht SITA Baggage IT Insights 2025 hervor.

Europa ist Spitzenreiter bei der Gepäckfehlabfertigung

Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass Fluggäste in Europa Probleme mit ihrem Gepäck hatten, doppelt so hoch wie in anderen Teilen der Welt. Zwar konnte die Region ihre Fehlbehandlungsrate auf 12,3 Gepäckstücke pro 1.000 Fluggäste senken, was einer Verbesserung von 26 % gegenüber 2007 und 15,7 % gegenüber 2022 entspricht, doch war die Wahrscheinlichkeit, dass Fluggäste in Europa Probleme mit ihrem Gepäck hatten, doppelt so hoch wie in anderen Teilen der Welt.

Die entsprechenden Zahlen für fehlgeleitetes Gepäck lagen bei 6,02 Gepäckstücken pro 1.000 Passagiere in der Region Naher Osten und Afrika, bei 3,1 in der Region Asien-Pazifik und bei 5,5 in den Regionen Nord- und Südamerika.

Trotz eines Anstiegs des weltweiten Luftverkehrs um 8,2 % auf 5,3 Milliarden Passagiere im Jahr 2024 sank die Gesamtzahl der falsch abgefertigten Gepäckstücke auf 6,3 pro 1.000 Passagiere. Dies entspricht einem Rückgang von 6,9 im Vorjahr bzw. 67 % weniger als 2007.

Die Gesamtzahl der falsch abgefertigten Gepäckstücke sank von 33,8 Millionen im Vorjahr auf 33,4 Millionen im Jahr 2024.

Reisende wünschen sich Zugang zu aktuellen Informationen zur Abfertigung ihres Gepäcks

Laut dem Bericht werden bis 2024 42 % der Reisenden Zugang zu Echtzeit-Updates für ihr Gepäck haben, gegenüber 38 % im Jahr zuvor.

Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass die Verfolgung per Mobiltelefon ihr Vertrauen in die Gepäckaufbewahrung stärken würde. 38 % schätzten die Möglichkeit, digitale ID-Tags hinzuzufügen.

Die Passagiere können den Standort ihres Apple AirTags an die Fluggesellschaften weitergeben, was eine schnellere Verfolgung des Gepäcks ermöglicht. Zu den Fluggesellschaften, die die Technologie eingeführt haben, gehören British Airways, Lufthansa, Qantas, Cathay und Virgin Atlantic.

David Lavorel, der CEO von SITA, kommentierte diese Zahlen wie folgt: „In der Luftfahrt ist der Wandel keine Phase, sondern die Norm. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, angetrieben durch Technologie, die Erwartungen der Passagiere und globale Veränderungen. Wir haben bereits einen radikalen Wandel durch die Automatisierung und den weit verbreiteten Einsatz von Echtzeitüberwachung erlebt. Die Fluggäste erwarten heute, dass die Abholung ihres Gepäcks so einfach und transparent ist wie die Nutzung einer Mitfahr- oder Liefer-App. Es geht nicht mehr nur um die Verwaltung des Gepäcks, sondern darum, eine reibungslose, vernetzte Reise zu ermöglichen.

Seiner Meinung nach sind die Fluggesellschaften bereit, Technologien zu nutzen, die das Erlebnis der Passagiere verbessern, gleichzeitig die Kosten niedrig halten und sich einfach implementieren lassen.

„Gemeinsam mit unseren Partnern definieren wir das Gepäckmanagement neu, um den Fluggästen vom Abflug bis zur Ankunft volle Transparenz und Kontrolle zu bieten, sodass sie sich keine Sorgen machen müssen und das Reisen einfacher und angenehmer wird“, so Lavorel weiter.

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